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Leasing über Lieferanten sinnvoll?

Leasing über den Lieferanten, bequem, aber in der Regel zu teuer!

Abgesehen vom Leasing bei den KFZ-Herstellern, die dieses als Absatzinstrument begreifen und ihre subventionieren Raten nach ihrer Modellpolitik steuern, entpuppt sich Leasing für die Lieferanten im Regelfall als zu teuer. Warum?
Nur wenige Lieferanten besitzen eine eigene Leasinggesellschaft, die sich oft teurer am Markt als Banken refinanzieren müssen. Zudem sieht man Leasing als eine weitere Einnahmequelle an, um den eigenen Verkäufern eine zusätzliche Provision zu bieten, die bis zu einer Höhe von 3 % vom Investitionswert bezahlt und auf die Leasingrate aufgeschlagen wird.
Selbst der, der vermeintlich ein gutes Leasingangebot über den Lieferanten erhalten hat, sollte genau hinsehen: Häufig wird die Leasingrate über den vorenthaltenen Skonto subventioniert.

Förderprogramme für Leasing

Auch im Jahr 2015 viele Förderprogramme für Leasinggesellschaften:

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Leasinggesellschaften auch in diesem Jahr wieder auf vielfältige Förderprogramme zurückgreifen können, wobei die Möglichkeiten von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können.
Die Leasinggeber sind weiterhin frei in ihrer Kalkulation, d. h. sie entscheiden selbst über die Höhe der Weitergabe des subventionierten Zinses. Zudem legen sie selbst fest, ab welcher Investitionshöhe sie tätig werden wollen.

Fördermittel nicht immer die beste Option

Die Nutzung von Fördermitteln bedeutet nicht automatisch das preiswerteste Angebot. Wie wir jüngst in einer Finanzierungausschreibung für eine größere Filialbäckerei feststellen konnten, bedeutet die Einbeziehung von öffentlichen Fördermitteln nicht automatisch das preiswerteste Angebot. Nicht öffentlich geförderte Angebote lagen deutlich unter den subventionierten Offerten. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Finanzierunggesellschaft ihre Marge aufbessern wollte.

Leasingverträge genau prüfen

Globalhaft aus allen Verträgen ist möglich.

Ein aktueller Fall zeigt, dass Leasingverträge stets genau zu prüfen sind. Konkret geht es darum, dass ein Leasingnehmer mehrere Mietkaufverträge (bilanzwirksames Leasing) bei der gleichen Gesellschaft in bestimmten Zeitabständen abgeschlossen hat. Das uneingeschränkte Eigentum - als Voraussetzung für den Verkauf eines Wirtschaftsgutes - wird laut Leasinggesellschaft aber erst dann erworben, wenn alle Verbindlichkeiten aus dem gesamten Schuldverhältnis beglichen worden sind. Eine Maschine darf folglich nicht verkauft werden, solange noch Leasingverbindlichkeiten aus anderen Verträgen bestehen.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass Verträge bei verschiedenen Leasinggebern abgeschlossen werden sollten.

Wann beginnt die Leasinglaufzeit?

Großer Spielraum für Zusatzmargen

Viele Unternehmen zeigen sich darüber überrascht, dass die kalkulatorische Leasingslaufzeit und die tatsächliche nicht übereinstimmen. Dieses ist darauf zurückzuführen, dass die Leasinggesellschaften in ihren Vertragsbedingungen für den Zahlungsbeginn unterschiedliche Zeitpunkte festlegen. Es stellt sich die Frage, ob die Zahlung mit einem fixen Termin oder nach Erfüllung bestimmter Abwicklungsschritte beginnt. Es liegt auf der Hand, dass den Leasinggesellschaften ein breites Spektrum eröffnet wird, zusätzliche Margen zu erwirtschaften - aber auch eine kostenlose Valutierung und damit ein Zusatzertrag für den Leasingnehmer ist möglich.